Oberleutnant FRANZ KERN

Der Regimentsheld des k.u.k. Infanterieregiment Nr. 14 Hessen. 

Bestausgezeichnetster Subalternoffizier der k.u.k. Armee

(Er wird oft als der höchst Ausgezeichneter Offizier beschrieben, was absolut falsch ist.

Er war nicht Träger des Militär-Maria-Theresien-Orden


Dieses Gemälde stammt aus dem ehemaligen Hessenmuseum in Linz,

und ist im Besitz des OÖ Landesmuseum im Depot eingelagert


  • Kommandeur des Orden der eisernen Krone II. Klasse
  • Ritter des Leopoldsorden III. Klasse
  • Eisernes Kreuz II. Klasse
  • Ritter des Orden der eisernen Krone III. Klasse
  • Goldene Tapferkeitsmedaille für Offiziere (K-Auflage)
  • Militärverdienstkreuz III. Klasse - 2 x verliehen
  • Signum Laudis in Silber (Silberne Militärverdienstmedaille)
  • Signum Laudis in Bronze (Bronzene Militärverdienstmedaille)
  • Silberne Tapferkeitsmedaille I. Klasse - 2 x verliehen
  • Silberne Tapferkeitsmedaille II. Klasse
  • Bronzene Tapferkeitsmedaille
  • Karl - Truppenkreuz
  • Verwundetenmedaille mit drei Mittelstreifen
  • Großherzogliche Hessische Tapferkeitsmedaille in Silber

Franz Kern wurde am 21. Mai 1892 in Erlach, Niederösterreich als Sohn des Steinhauers Josef und Maria geboren. Die Vorfahren der Familie Kern liegt jedoch weit zurück, im Mühlviertel einen Bauern- geschlecht der Kern abstammend in Julbach, Bezirk Rohrbach auf fast 600 m ü.d.M. bis 1490 dem Herzogthum Baiern zugehörig, unweit der Bayrischen Grenze.  Der Kernhof ein Vierkanter in Sagberg bei Julbach feierte als erster Erbhof im Mühlviertel, am 23. Oktober 1937 sein 200 jähriges Bestehen und wurde damals im Radio Wien übertragen. Es kamen damals viele  Familienmitglieder aus dem Bayrischen, Mühl-viertel und dem Böhmischen angereist, dessen Vorfahren von diesem Bauernhaus abstammten.


Der Name des Oberleutnant Franz Kern ist den meisten als Kriegsheld geläufig, jedoch ist es den meisten gänzlich unbekannt, das bereits ein Vorfahre aus der Familie Kern aus dem Mühlviertel als Offizier bei dem k.u.k. Infanterieregiment Nr. 14 - Hessen als Offizier Kriegsdienst leistete.  Albin Kern scheint bereits im Buch von Hauptmann Victor Grois in der Hessenchronik 1876 mehrmals auf.

1855 als Cadet im Infanterieregiment Nr. 27 in Graz (x1)

1856 als Cadet im Infanterieregiment Nr. 27 in Graz (x2)

1857 Eintrittdes Kern Franz Joseph Albin als Lieutnant 2. Classe (S.590)

1858 Teilnahme des Regiments an dem Kondukt von FM Radetzky

1859 als Oberlieutnant (S. 376) , wurde er im Kampf bei Ponte-     vecchio-di Magenta am 5.Juni mit dem Militärverdienstkreuz (S. 388-89) und dem Ritterkreuz 2. Klasse des Großherzoglichen Hessischen    Ludwig Orden, in der Schlacht von Magenta ausgezeichnet. 

1864 wiederum als Oberlieutnant, im Feldzug gegen Dänemark in  der schwarz/gelben Brigade 14 und 27 er mit dem Orden der eisernen Krone III. Klasse (KD) in der Schlacht bei Veile am 8. März (S. 448)

1866 immer noch Oberlieutnant (S.478) kämpfte der Offizier mit. Ob in der Nordarmee (Königsgrätz) oder in der Siegreichen Südarmee (Custozza) unter Erzherzog Albrecht, kommt sein Name nicht vor.

1869 anlässlich des Mai-Avancenment, wurde Oberlieutnant Albin Kern zum Hauptmann II. Klasse befördert (S. 517)

1873 Rangliste der Offiziere Hauptmann II. Klasse Albin Kern (S. 523)

1874 21. Oktober, Hauptmann II. Klasse Albin Kern Beförderung  zum Hauptmann I. Klasse (S. 533)

1876 Rangliste der Offiziere des Regiments, Oberstinhaber Seine königl. Hoheit Ludwig III. Großherzog von Hessen und bei Rhein, Albin Kern Hauptmann I. Klasse (S.536) X

1879 Rangliste der Offiziere im Regiment Hauptmann 1. Klasse

1881 Heeresschematismus (Dez. 1880) Hauptmann I. Klasse (S.281)

1882 Heeresschematismus (Dez. 1881) 1.11.1881 Beförderung zum            Major im K.u.k. Infanterieregiment Nr. 14 Hessen.

1883 Heeresschematismus (Dez. 1882) scheint Albin Kern nicht mehr          auf S 294) Auch nicht mit  Versetzung in ein anderes Regiment            oder mit Ruhestandversetzung

Damit endet die Regimentsgeschichte des Infanterieregiment Nr.14 X

(Rangliste IR 14 Hessen-Heeresschematismus x1=1855, x2=1856, x3 = 879, 4x=1881, 5x=1882, 6x=1883)

Siehe Geschichte Teil 1 der Hessen und den Ereignissen und Feldzüge


1859 - Oberlieutnant Albin Kern Militärverdienstkreuz mit Kriegsdeko.

Ritterkreuz 2. Klasse des Großherzoglichen Hessischen Ludwig Orden



1864 - Oberlieutnant Albin Kern, Orden der eisernen Krone III. Klasse

Orden der eisernen Krone III. Klasse ab 1860 mit Kriegsdekoration


25 jähriges Offizierdienstzeichen für Offiziere

  • Militärverdienstkreuz mit Kriegsdekoration
  • Ritterkreuz 2. Klasse des Großherzogl. Hessischen Ludwigsorden
  • Orden der eisernen Krone III. Klasse (Ritter)
  • Erinnerungsmedaille an den Feldzug 1864
  • Tiroler Erinnerungsmedaille 1866
  • Kriegsmedaille 1873
  • 25 jährige Offiziersdienstzeichen



links: Hedwig Kern, Franz Kern, Gendarmerie Wachtmeister in Vorderschlag, Aufnahme 1905


Franz Kern rückte 1912, als freiwilliger in das Infanterieregiment Nr. 14 in Linz ein. Hier auf dem Foto bereits als Einjährig Freiwilliger im Rang eines Gefreiten mit EF - Streifen am Ärmel.


Franz Kern, Oktober 1916. Bereits dekoriert mit dem Signum Laudis in Silber und Bronze und die Große Silberne Tapferkeitsmedaille 2x verliehen, sowie die kleine Silberne und Bronzene Tapferkeitsmedaille für Mann-schaften bis Fähnrich. Man beachte das Trauerband (sein Vater war am 24.Jänner 1916 verstorben) am Oberarm.


Franz Kern als Oberleutnant, mit den bereits verliehenen Auszeichnungen, zusätzlich ausgezeichnet 

  • Ritter des Leopoldorden III. Klasse
  • Ritter des Kronenorden III. Klasse 
  • Militärverdienstkreuz III. Klasse 2x
  • Karl-Truppenkreuz
  • Verwundetenmedaille
  • Eisernes Kreuz 2. Klasse
  • Großherzog Hessische Tapferkeitsmedaille in Silber 

Er kämpfte im Regiment der Hessen, seit dem Kriegsbeginn 1914, in den Kämpfen bei Birorkowmale in Russisch Polen, in der Schlacht bei Limanowa-Lapanow und in der Schlacht um Gorlice, dann in der zweiten Krasniker Schlacht in Polen. Am südwestlichen Kriegsschauplatz in Tirol am Adamello-gletscher, dann bei der Verteidigung  des Monte Cimone, am Callazo in Val Sugana und durch die Erstürmung der Höhe 2007, durch deren Rückgewinnung  die Porta- Ortigaraoffensive der Italiener eine Fisako fand. Dann am Isonzo, durch die erfolgreiche, im überfallsartigen, nächtlichen Sturmangriffe bewirkten, entgültigen Rückeroberung des Monte San Gabrielle, dem Monte dell la morte, wie ihn die Italiener den Blutberg und ihren Schicksalsberg der Isonzofront auch nannten. Diesen im heißesten Ringen verloren gegangene Gräben, wodurch dem Feinde der Weg nach Triest abermals versperrt war. Weiters durch die Vertreibung des Feindes vom Grenzkamme des Monte Skutnik, durch die Erstürmung des Tolsti orch, dann der Durchbruch der italienischen Brentastellung bei Cismon - Il termine in Norditalien und dann am Col del Rosso im Jahre 1918. Seine Heldentaten und sein Draufgängertum mehrfach Verwundet, darunter drei Mal schwer,  muss sich erst ein zweiter finden.

Er wurde mit der Goldenen Tapferkeitsmedaille für Offiziere für die Rückeroberung des Monte San Gabriele 1917 ausgezeichnet.


Die 11. Isonzoschlacht vom 17.August-1.September 1917

Österreich verfügte 20 Divisionen,

mit 1250 leichte und 430 schweren Geschütze.

Gegenüber Italien mit 51 Divisionen,

1700 leichten und 2400 schweren Geschützen.

Die Verluste nach der 11. Isonzoschlacht:

Österreich verlor 100.000 Mann.

Italien mit 230.000 darunter 20.000 Mann Gefangene.



Oblt. Kern stürmt mit den Hessen den Monte San Gabriele

Monte San Gabriele

 

Auf Seite der Italiener brauchte man um nach Triest zu gelangen nur mehr einen Raumgewinn. Denn ein einziger massiver Vorstoß bringen konnte. Denn dazwischen lag keine für längere Verteidigung geeignete Linie mehr dazwischen. Auf Seite der Österreicher konnte man aber auch offensiv werden. Zu seinen Füssen lag Görz und unübersehbar lag jenes Terrain, das in zehn früheren Isonzoschlachten nach härtesten Kämpfen verloren gegangen war. Das wiederum gab Anreiz zur Rückeroberung des verlorenen Boden. Damit erklärt sich die Hartnäckigkeit der Kämpfe, die selbst an ruhigen Kampftagen bei Freund und Feind ein Bataillon kostete. Auf Seiten der Italiener machte sich die Materialüberlegenheit immer bemerkbarer. Mehr als 7000 Geschütze kamen auf Seite der Italiener auf kaum 3 Kilometer langen Stellungsabschnitt mit wenigen Zugangswegen. "Der Feuerbelag im diesem Abschnitt war der stärkste im Weltkrieg!"

Ihnen gegenüber stand die alte österreichische Armee mit halbzerschossenen Geschützen, die zahlenmäßig weit unterlegen war, auf das fallweise Sperrfeuer auf Sammelplätzen und Anmarschwege beschränkte, die man aber auch dann nur unter Feuer nehmen konnte, wenn ein Angriff drohte, aus Munitionsmangel. An ein niederhalten der zahlenmäßig starken feindlichen Artillerie, mit der auch noch hunderte von Minenwerfern mitwirkten war natürlich gar nicht zu denken. Deshalb bleibt die Gabrieleschlacht  auch ein Ruhmesblatt in Geschichte der Artillerie. Die Italiener konnten sich auch den sogenannten Geschoßschleier leisten, das heißt, sie suchten den schließlich in ihrem Besitz gelangten Berg dadurch zu schützen, dass sie ständig bei Tag und bei Nacht, sämtliche Anmarschwege unter Feuer der verschiedensten Kaliber hielten. Sie suchten dadurch auch  den an den Hängen klebenden Verteidigern, denen die Zufuhr der Lebensbedürfnisse ungeheuer erschwert wurde, das Leben zur Hölle machten. Speziell der Wassermangel verursachte bei brennender Hitze unsagbare Qualen. Es kam kein Wasser- oder Menagetransport durch, ohne Verluste an Verwundeten und Toten. Das heroische Verhalten der Menageträger verdient ebenso mit Bewunderung erwähnt zu werden, wie die Verwundetenträger, deren Samaritertätigkeit unausgesetzt große Opfer forderte. Ebenso verdienen es die Telefonisten erwähnt zu werden, die immer wieder hinaus mussten, um die nach kurzer Zeit zerschossene Leitung nach kurzer Zeit wieder zu flicken. An eine Ablösung abgekämpfter Bataillone war in den wochenlangen ringen überhaupt nicht zu denken. Die frisch in den Kampf geworfenen Bataillone konnten nur Notdürftig die immer wieder entstehende Lücke zu auszufüllen. So kam es, dass schließlich Reste von mehr als 20 Truppenkörpern sich in der Verteidigung des Blutberges teilten. Als Anfang September 1917 die Gefahr aufs höchste stieg, die Italiener sich eben wieder die Kammlinie bemächtigten und vorübergehend auch die höchste Erhebung des Massiv, die Höhe 646, in Ihren Besitz nahmen, wurde die Verteidigung den neu beauftragten Generaloberst Fürst Schönburg-Hartenstein übergeben. Als nun von der Tiroler Landesverteidigung gefordert wurde an seinen Frontabschnitt ein Regiment abzustellen, forderte er das OÖ Eliteregiment K.u.k.Infanterieregiment Nr.14 – Großherzog von Hessen an. Diesem wurde nun die Aufgabe zuteil den verlorenen Berg zurückzuerobern. Am 9.September langte das Regiment in der Nähe des gerade wieder unter schwerstem Feuer gelegenen Berg ein. Die Italiener schienen wieder aus der von ihnen eroberten Kammlinie aus zu einem neuen Schlag auszuholen um endlich den Weg nach Triest freizubekommen. Oberst Richard von Vitorelli, der erprobte Kommandant des Regiments, sandte den Kommandanten der 2.Kompanie Oberleutnant Franz Kern, der sich schon in den Anfangskämpfen des Regimentes 1914/15 in Galizien und Russisch-Polen und an der Südtirolerfront bewährte voraus, um die eigene Lage festzustellen, die feindliche Situation zu erkunden und um sich im Angriffsraum genau zu orientieren. Angesichts der Tatsache das der Berg unter ständigen Trommelfeuer lag, eine schwere Ausgabe. Die Meldung des Oberleutnants, der einen ganzen Tag hindurch, der eigenen Stellung das Terrain rekognoszierte, gab ein düsteres Bild. Die dem Regiment gestellte Aufgabe schien ihm nur durchführbar, allerdings nur unter der Voraussetzung einiger Abänderungen der Angriffsposition. So war auf die gedachten  zehn Minuten Artillerievorbereitungen zu verzichten. Da eine solche wieder nur dazu führen konnte die überlegene feindliche Artillerie zu alarmieren, nie aber niederzukämpfen oder auch nur niederzuhalten, musste aber der Gegner auf einen bevorstehenden Gegenangriff, der nur überfallsartig durchgeführt, gelingen konnte, aufmerksam zu machen. Die Artillerie war anzuweisen, erst nach erfolgter Besitznahme der Kammlinie durch Sperr- und Abwehrfeuer in die Sammelräume zu wirken, um unsere eingedrungene Infanterie, die durch das Vergeltungsfeuer, das bei den Italienern nie ausblieb, in die Rückeroberten Kavernen zu ziehen war, vor eine Gegenüberrumpelung zu schützen. Der Angriff, welcher den ganzen Berg wieder in unbestritten österreichischen Besitz bringen sollte, wurde für die Stunde vor dem Morgengrauen des 11.September 1917 festgesetzt. Seit dem verlustreichen Junikämpfen war das Regiment nur drei Bataillone stark. So wurde das 1. Bataillon unter Major Malina beauftragt, die schwierigste Aufgabe die Rückeroberung der Kammlinie bis zur sogenannten  Artilleriekaverne zu übernehmen. Das 2.Bataillon, Major Sauer, sollte den sogenannten Stützpunkt Nord und die anschließenden Grabenstücke und Kavernen in seinen Besitz bringen. Weiter sollte ein Sturmzug des Regiments unter den tapferen Leutnant Prechtl einige Kavernen säubern und dann die Verbindung  mit der auf der Kammlinie entgegenkommende Gruppe Malina herstellen. Das 3.Bataillon Oberstleutnant Schultes blieb in Reserve, hatte aber auch bis zum Gabrieleberg vorzurücken. Die in Aussicht gestellten Handgranaten konnten erst im aller letzten Augenblick gebracht werden und musste ihre Bereitstellung beim Regimentskommando-Standpunkte, der am Fuße des Berges lag, erfolgen. Dort hatte jeder im Vorbeimarsch seine zwei Stück zu fassen. Das ganze Regiment musste so einzeln abgefallen an dieser Ausgabestelle vorüber. Dies kostete wichtige Zeit und die feindliche Artillerie schoss, was erhebliche Verluste kostete. Darüber hinaus war das Bataillon Sauer voraus, das ergab für das Bataillon Malina schon eine Verspätung, die befürchten ließ, man werde vor Tagesanbruch kaum mehr die Ausgangssituation erreichen. Diese bei Tageslicht zu beziehen, wäre ein Wahnsinn gewesen, da man von Monte Santo und Monte Sabotino eingesehen war. Zum Verhängnis wurde besonders eine Stockung die sich ergab, als ein Mann der vorderen Kompanien die Verbindung verlor. Im total zerschossenen Graben konnte er im Wirrsal der herumliegenden Felsblöcke den Anschluss an den vorderen Kompanieteil nicht mehr finden. Der Bataillonskommandant befand sich zu dieser Zeit bereits in der Abschnittskommandokaverne, in der er sein Kommando zu etablieren beabsichtigte. Tatsächlich befanden sich zurzeit, erst zwei Züge mit dem Kommandanten der dritten Kompanie, die an der Spitze marschiert war, beim Bataillonskommando Standort. Alles andere lag verstreut im total zerschossenen Aufstiegsgraben und wartete auf Wiederherstellung der verlorengegangenen Verbindung. Der am Schluss befindliche Kommandant der zweiten Kompanie Oberleutnant Kern, der den Befehl hatte, energisch ein rasches passieren der Handgranatenausgabe zu betreiben, wurde der langen Stockung wegen ungeduldig, eilte nach vorne und musste schließlich nach der Feststellung, dass die Verbindung verlorengegangen war, die Führung dieses größten Teiles des Bataillons übernehmen. Zurzeit, als dieser zum Bataillonskommando Standortes kam, war der Tag bereits angebrochen. Die Aussicht auf ein Gelingen des Angriffs bereits geschwunden. Bei dieser Sachlage blieb nichts anderes übrig als möglichst viele der Leute in den vorhandenen Kavernen unterzubringen und den Rest in halbwegs gedeckten und uneingesehenen, etwas Schutz bietenden Räumen zu platzieren. Der inzwischen kampfunfähige Major Malina wies Oberleutnant Kern an, das zu bewirken und ging dann auf den Hilfsplatz ab. Oberleutnant Schultes übernahm das Abschnittkommando. Der Angriff der Gruppe des Major Malina (Olt. Kern) war somit auf die nächste Nacht verschoben. Inzwischen waren in Unkenntnis der Lage, beim 1.Bataillon das Bataillon Sauer und die Abteilung Leutnant Prechtl zur vorgesehenen Zeit zum Angriff übergegangen. Dem Angriff des tapferen Leutnant Prechtl, der in diesem Kampf den Heldentod fand, war kein Erfolg beschieden. Unter schweren Verlusten mussten die beiden Züge wieder in die Ausgangsstellung zurück. Dagegen gelang es Major Sauer sich vorübergehend des Stützpunktes Nord zu bemächtigen und auch Gefangene zu machen und die Grabenstücke teilweise besetzt zu halten. Der unterbliebene Angriff der Gruppe Malina ließ auch dort keinen Erfolg erzielen. Immerhin konnten die eingenommene Gräben besetz gehalten werden und zog somit das italienische Vergeltungsfeuer auf sich, so dass die nicht alle in den Kavernen Platz fanden und der Rest der Gruppe Malina tagsüber doch verhältnismäßig gut abkamen und deren Verluste sich in grenzen hielt. In der folgenden Nacht ließ Olt. Kern, dem die Führung der aus zwei Kompanien bestehenden Angriffsgruppen (2.und 3.Kompanie) überantwortet wurde, seine Leute zeitgerecht in den Ausgangsraum bei Höhe 646 einrücken und regelte dort die Bereitstellung. Der Italiener, der infolge der Bewegung im Geröll etwas gehört haben dürfte, zeigte sich etwas unruhig, so dass sich Olt. Kern etwas zuwarten ließ. Als er eben Abgehen wollte, ergab sich wieder ein unerwarteter Zwischenfall: Oberleutnant Kern war nicht  informiert worden, dass die unter dem Kommando von Oberleutnant Theodor Angele stehende 14.Kompanie ebenfalls zum Angriff befohlen war. Diese sollte rechts von der Gruppe Kern frontal angreifen, eine Maßnahme also, die am Vortag nicht besprochen worden war. Im ungünstigsten Augenblick, als der Angriff der Gruppe Kern beginnen sollte, kam nun diese Kompanie. Lärmend, im Geröll stolpernd, geriet sie da sie sich verirrt hatten statt nach rechts, hinter die beiden anderen Angriffskompanien. Der Angriff musste noch einmal verschoben werden um sich Aufklärung zu verschaffen. Der Feind wurde inzwischen immer unruhiger. Olt.Kern wies Olt. Angele an einige hundert Schritte nach rechts zu marschieren, was sich wieder unter ziemlichem Geräusch vollzog, was sich aber bei Dunkelheit im Steingeröll nicht vermeiden ließ. Als zu vermuten war, dass Olt. Angele seinen Aufstellungsraum erreicht haben könnte, legte Olt.Kern der bereits knapp vor der feindlichen Linie lag, los. Seine Gruppe wurde unmittelbar darauf, da die dürftigen Hindernisse rasch beiseite geschafft waren, mit dem Gegner in ein Handgemenge. Bei der Kompanie Angele rührt sich vorläufig  nichts. Sie lag vor den Hindernissen unter dem Scheinwerferlicht des Aufgeschreckten Gegners. Der mit seinem Handmaschinengewehrzug, am linken Flügel der Kompanie Angele befindet sich der zugewiesene Leutnant i.d. Reserve Dr. Staufer, brach, da sich bei der Kompanie Angele nichts bewegte, er dagegen aus dem Gefechtslärm ein günstiges Fortschreiten des Angriffes des Olt. Kern vermutend aus eigener Initiative in die Richtung des Lärmes vor, wobei er alsbald auf Olt. Kern stieß, der eben die aufgerollte Stellung entlang die Säuberung der Gräben leitete. Da Lt. d.R. Dr. Staufer mit seinem Handmaschinengewehr für den Fall eines Gegenstoßes große Dienste leisten konnte, wurde er angewiesen, unmittelbar hinter der vorwärtsstürmenden Infanterielinie den Angriff zu begleiten. Dieser ging in einem Zug über das ursprüngliche Ziel hinaus, so dass nur mehr wenige Kavernen in Feindeshand blieb. Sie zu nehmen musste verzichtet werden, da die Gefahr bestand, durch ein zu weites Vorgehen das erreichte  zu gefährden. Olt. Kern entschloss sich daher, da er nur mehr wenige Leute bei sich hatte, den Angriff nicht mehr fortzusetzen, da sich bereits die Italiener zum Gegenangriff zeigten. Starke Abteilungen der Italiener bewegten sich auch im Isonzotal vor. Mittlerweile hatte auch die der Gruppe Kern folgende 1.Kompanie einen Teil der eroberten Stellung besetzt und hatte auch die Kompanie Angele, welcher vom feindlichen Hindernis verwundet worden war, die Stellungsbesetzung verstärkt. So konnte auch der erste Gegenangriff, dessen Vorbereitungen rechtzeitig bemerkt wurde, erwartet werden. Olt.Kern und Lt. i.d.R. Staufer trafen in Kürze die für den Gegenangriff Vorbereitungen. Staufers gut postierte Maschinengewehre war die Aufgabe zugefallen, die Herankommenden durch Sperrfeuer nicht mehr zurückzulassen, sondern an die Stellung heranzutreiben, um sie im Handgranaten Nahkampf unschädlich zu machen, was auch gelang. Bald zeigten sich weiße Tücher und man konnte erkennen, dass der Feind sich ergab. Staufers Maschinengewehre besorgten in glänzender Weise zutrieb. Es genügte eine kleine Patroullie um die gefangen heraufzuholen. Insgesamt gingen 600 Italiener in Gefangenschaft, die aber beim schwer einsetzenden Trommelfeuer abermals schwere Verluste erlitten. Man konnte in der zerschossenen Stellung feststellen, dass sie mehrmals den Besitzer wechselte. Mit 12 erbeuteten italienischen Maschinengewehren kam noch eine erhebliche Anzahl österreichischer Gefangene dazu, die die Italiener nicht mehr rechtzeitig abtransportieren konnten. Wohin man blickte lag beiderseits Kriegsmaterials herum. Jedoch blieb dem jeweiligen Sieger keine Zeit diese in die jeweilige Stellung zurückzuschaffen. Feuerpausen ließen einen starken italienischen Gegenangriff befürchten. Unvermittelt setzte wieder Artilleriefeuer ein und forderte neue Verluste. Auch Olt. Kern wurde. Als er nachmittags die Stellung inspizierte von einer in nächster Nähe einschlagenden Granante am Kopf und Rücken verletzt, so dass er sich zum Regimenthilfsplatz einfinden musste. Als das Regiment am 17.September durch die 20. Honved Infanteriedivision abgelöst wurde, waren kaum mehr als ein Drittel des Standes, das die Stätte des Ruhmes erkämpfte verließ. Der Monte San Gabriele hieß von nun an bei den Italienern der Il Monte della Morte -„Todesberg“, mit Recht, denn das war er für Freund und Feind. Kaum an einem anderen Frontteil der tausende Kilometer langen Fronten wurde mit derartiger Zähigkeit gerungen. Der Berg verblieb fortan in den Händen der Österreicher, bis der Italiener seine zwar immer wiederholten, aber fruchtlosen Versuche, sich des Berges wieder zu bemächtigen, einstellte. Oberleutnant Kern, Oberleutnant d.R. Dr. Staufer, Hauptmann Angele und Oberst Richard von Vitorelli wurden mit der Goldenen Tapferkeitsmedaille für Offiziere ausgezeichnet.


Parade auf der Schmelz, 30. April 1918

(Oberst Ontl meldet Kaiser Karl zu Pferd)

 

Verleihung des Kronenorden 2.Klasse an Olt. Franz Kern

Am 30. April 1918 wurde Oberleutnant Kern für seine Heldentaten mit dem Comturkreuz des Orden der eisernen Krone II. Klasse, welche nur höheren Kommandeuren vorbehalten war ausgezeichnet.


Oblt. Franz Kern, unmittelbar nach der Verleihung des , durch Kaiser Karl I.  (Er hält das Ordenetui noch in der linken Hand)

Er war somit der Bestausgezeichnete Subalternoffizier des 1. Weltkrieges und nicht der höchst Ausgezeichnete wie oft fälschlicherweise geschrieben, er war kein Maria-Theresien-Ritter.


Olt. Franz Kern, Juli 1918 Retablierung, auf Schloss Etiklar 


Die Familie Kern im Sommer 1925.

Hedwig Kern, Franz Kern, Maria Kern (Mutter) und sein Sohn Franzl.


Oberleutnant Franz Kern in seiner alten Parade Hessenuniform.

Anlässlich der 200. Jubiläumsfeier des Hessenregiments in Linz, 1933


Oberleutnant Franz Kern, trat nach dem Krieg zur Bundesgendarmerie ein, wo er 1934 als Gendarmerie- Oberinspektor 1. Klasse im Tiroler Landesgendarmeriekommando in Innsbruck seinen Dienst hatte.


Dr. Kurt Edler von Schuschnigg, Leutnant in einem Artillerieregiment, Unterrichtsminister unter Bundeskanzler Dr. Engelbert Dollfuss. Von 29. Juli 1934 bis 11. März 1938, Bundeskanzler des Bundesstaates von Österreich. In dieser Zeit wurde Franz Kern, mittlerweile Oberstleutnant der Bundesgendarmerie zu seinem persönlichen Adjudanten bestellt.


Am 11. Dezember 1937 verstarb der Regimentsheld Oblt. Franz Kern. Er wurde beim Hessendenkmal in

Linz zur Verabschiedung aufgebahrt. Er wurde im Familiengrab, am Friedhof in Ulrichsberg beigesetzt.

 

Das Familiengrab in Ulrichsberg wo Gendarmerie Oberstleutnant Franz Kern begraben liegt. Es wurde von der Oberösterreichischen Landesregierung unter Landeshauptmann Dr. Heinrich Gleißner zum Ehrengrab ernannt. Das jährliche Gedenken ist der 11. Dezember und wird vom PzB 14 durchgeführt.