"Schwarz die Farbe, Gold im Herzen, Treu bis in den Tod"


Die Regimentsmusikkapelle des

k.u.k. Infanterieregiment Nr.14-Hessen


Gustav Mahr – Militärkapellmeister und ein begabter Komponist 

Wurde am 23.11.1858 in Brandeis an der Elbe, Böhmen geboren. Bereits sein Vater Anton Mahr (1830-1891) war Militärkapellmeisters der zahlreiche Tanzstücke und Militärmärsche, wie den Windischgrätz-Marsch komponierte. 1870-1876 studierte er am Prager Konservatorium Violine und Musiktheorie und wurde anschließend Sologeiger in der von seinem Vater damals geleiteten Regimentsmusikkapelle des IR 75 in Prag. 1878 Kapellmeister im IR 60, welches in Bosnien in Garnision lag. Ab 1884 wirkte Mahr als Militärkapellmeister bei verschiedenen Regimentern und von 1911-1918 als Kapellmeister im IR 14 Hessen in Linz. Bei Kriegsende 1918 war Gustav Mahr der damals älteste unter allen Musikapellen der alten Armee, zu dessen Elite er stets durch sein Können gehörte. Er wirkte noch bis 1930 als Leiter des Kolosseumorchester und der Eisenbahnerkapelle in Linz. Seine bekanntesten Märsche gehören der beim 2.Tiroler Kaiserjägeregiment entstandene Marsch „Hoch Tirol“, und der bei den Kaiserjägerregimenter als Defiliermarsch gespielte „Andreas Hofer-Marsch“, „Frisch vorwärts 59er Regiments Signalmarsch“. Als besonderer Meister erwies er sich in der Komposition von Märschen im historischen Stil, wie der „Rheingraf Salm – Salm Fanfarenmarsch“ der 1917 preisgekrönte „österreichische Generalmarsch“ und der „Fennerjägermarsch“ zeigen. Er verstarb am 1.September 1930 in Hargelsberg, Bezirk Linz-Land. 

Siehe auch Gustav Mahr - Wikipedia


Oberleutnant d.R. Karl Pernklau

Komponist des Hessenmarsches

 

Geboren am 26.6. 1891 in Peuerbach (Bezirk Grießkirchen, OÖ) , im Zivilberuf  als Sparkassenbeamter tätig, wurde 1911 als "Einjährig Freiwilliger" zum oberösterreichischen Infanterieregiment Nr. 14 Hessen assentiert und brachte er es bis zum Oberleutnant. Während eines Fronturlaubes spielte er auf einen Klavier  melancholisch spielend einen geschriebenen Marsch. Diesen versperrte er in seine Schreibtischlade. Erst 1916, mittlerweile als Leutnant, nach einer Verwundung auf Erholungsurlaubes in Linz weilend, erinnerte er sich an seinen musikalischen Versuch und holte die Notenblätter aus seiner Schreibtisch hervor. Er spielte diese einigen Kameraden zur Aufheiterung vor und begeisterten Zuhörer forderten Ihn auf ,diese zu veröffentlichen. Er getraute sich jedoch so nicht recht sein Werk dem gestrengen Kapellmeister vorzulegen. Deshalb suchte er es zuerst den Musikfeldwebel Pöschl auf, ob dieser Marsch zu Komponieren  auch würdig sei. Schon am nächsten Morgen um 6 Uhr früh, wurde Lt. Pernklau  von einer Ordonanz zu einer Musikprobe in die Fabrikskaserne befohlen.  Dieser, wurde in der Nacht, von Kapellmeister Mahr als Marsch zu der heutigen gespielten Version gebracht. Von nun an wurden alle Marschbataillone  von Linz  aus ins Felde verabschiedet. Nach der Ortigaraschlacht und der Retablierung im Juni 1917 in Trient, defilierte das gesamte Hessenregiment mit dem X/14.Marschbataillon gemeinsam zum ersten und auch leider zum letzten Mal unter den Klängen des neuen Hessenmarsches am Campo marzio, vor dem Armeekommandanten der 11. Armee Generaloberst Graf von Scheuchenstuel. Dieser Marsch von Pernklau, der zu einer der populärsten und Volkstümlichen Märschen Österreichs zählt, reiht sich damit zu einem  schönsten der österreichischen Militärmusik ein.

Die Grabstätte von Oberleutnant Karl Pernklau, am Welser Friedhof


Regimentskapelle in Trient, Südtirol



1.)

Vom Landl an der Traun

Rückn`s an

vom blauen Donaustrand

vom Mühelland

von Enns-und Steieretal

und überall

mit ein Stolz ein jeder nennt das

Hessenregiment

2.)

Erprobt in schwerster Zeit 

stets bereit

  zur Fahne siegumkränzt

das Auge glänzt!

gilt`s einen letzten Sturm

„d`Linzer Buam

gehen drein, wär`s noch so heiß und unser ist der Preis

3.)

Österreich, lieb`s

Vaterland

dein mein Herz

dein sei mein Sinn

dein sei die Hand

schwören es in

Glück und Not:

schwarz die Farb,

Gold das Herz,

treu bis in den Tod!

 



Franz Rezek 1847-1912

30 Jahre Hessen-Kapellmeister, Komponist u. Musiklehrer (vorletzter Hessenkapellmeister)

  

Franz Rezek – Militärkapellmeister und Komponist 

Geboren am 1.Jänner 1847 in Diwischau, Bezirk Beneschau in Böhmen, als Sohn eines Schmiedemeisters. Er wurde an der Prager Orgelschule bei Vinar und vom Violinlehrer am Konservatorium Mildner ausgebildet. Er kam 1865 zum Musikkorps des 19. Feldjägerbataillon und 1870 zum IR 20. 1874 Violinist an der Marienoper in St. Petersburg. 1876 trat er als Musikfeldwebel in das Musikkorps des IR 9 ein. 1878 kam er zum IR 14 – Hessen, wo er 1882 zum Kapellmeister ernannt wurde. 1901-1908 in den Garnisonen Bozen und Bregenz, kehrte er 1908 in die Garnison nach Linz, wo er Erzherzog Johann Salvator (Johann Orth) kennenlernte und Ihn 3 Jahre im Zitherspiel und Komposition unterrichtete und durch seine Militärkonzerte sehr populär wurde. Er unterrichtete auch als Musiklehrer in der Militär-Unterrealschule Enns. Von den 327 Kompositionen – Märsche, Walzer, Polkas, Gavotten, Konzertstücke, Ouveturen sind besonders der „Lahousenmarsch", der „Generalstabsmarsch", sowie der Trauermarsch „zum Grabe“ zu erwähnen.  Er starb im Alter von 65 Jahren am 1.April 1912 in Linz. 


Musikkapelle des 21. Marschbataillon