K.u.k. General-Artillerie-Inspektor

Oberstinhber des k.u.k. Infanterieregiment "Erzherzog Leopold Salvator" Nr.18 errichtet 1682 in Königsgrätz Regimentsmusik 18er Reisinger Marsch (Komponist unbekannt)

Oberstinhaber des k.u.k. Feldhaubitzregiment "Erzherzog Leopold Salvator" Nr. 13, errichtet 1908 in Agram

 



Originales Legitimationsblatt in der originalen Legitimationskapsel aus Messing, aus dem persönlichen Besitz des k.u.k. Generalartillerietruppeninspektor der Artillerie, Hoheit Feldzeugmeister Erzherzog Leopold Salvator.


Erzherzog Leoppold Salvator von Österreich-Toskana, geboren am 15. Oktober 1863 in Alt-Bunzlau in Böhmen. Er stammt aus dem Zweig der Großherzogtum Toskana-Habsburg. Er war der älteste Sohn von Erzherzog Karl Salvator-Habsburg. Sein Bruder Erzherzog Franz Salvator, vermählte sich am am 32. Juli 1890 mit Erzherzogin Marie Valerie, die Tochter von Kaiser Franz Josef I. in Bad Ischl.  Er war im 1. Weltkrieg Feldzeugmeister und General-Inspektor der freiwilligen Sanitätspflege und Stellvertretender Protektor des Roten Kreuz in Österreich-Ungarn.

Die Karriere begann 1878 als Leutnant im k.u.k. Infanterieregiment Nr. 77. Von 1881 bis 1883 war er an Technischen Militärakademie in Wien welche er mit Auszeichnung absolvierte. Von 1887 bis 1889 absolvierte er die Kriegsschule und wurde als Major zum Korpsartillerie-Regiment Nr. 11 nach Lemberg beordert. 1891 wurde er zum Oberleutnant und 1892 zum Oberst befördert. 1894 war er Kommandant des Korpsartillerie- Regiment Nr. 13 und 1896 als Generalmajor und Kommandant der 13. Artillerieregiment in Agram (Kroatien).

Nach verschiedenen Truppenwechsel , wurde er am 27. Oktober 1906 zum Feldzeugmeister befördert.

Am 20. April 1907 erfolgte seine Ernennung zum Artillerie-Truppen-Inspektor. Er widmete sich in dieser Zeit mit großem Erfolg mit der Modernisierung, welche in seiner Zeit vorangetrieben wurde. Durch seine hohe technische Begabung und durch seine Anregung erlangte die k.u.k. Artillerie eine stetige Verbesserung.

Im ersten Weltkrieg wurde er noch zum Generaloberst befördert, jedoch mit 5. März 1918 beurlaubt.

 


Angeregt durch sein unglaublich technisches Wissen, erlangte er an der technischen  Hochschule in Prag einen Doktor h.c. sowie die Ehrenmitgliedmitgliedschaften der akademischen Wissenschaft in Wien und Prag

Sein Interresse galt auch der Entwicklung der  Luftschifffahrt und war 1902 ein Ballonführer. Er interresierte sich für Verbrennungsmotoren für Kraftwagen. Er entwickelte auch den Allradantrieb. 1889 bis 1894 hat er an der Entwichlung und Einführung an einer Mitrailleuse mitgearbeitet. Dem Vorläufer eines Maschinengewehres.


Erzherzog Leopold in Waidhofen a.d. Ybbs und anläßlich einer Feierlichkeit

Familienleben

Am 24. Oktober 1889 heiratete Erzherzog Leopold die spanische Prinzessin Dona Blanca de Bourbon, auf Schloss Frohnsdorf. Das hohe Paar bewohnte das Palais Toskana (erbaut 1867) im 4. Bezirk Wieden in Wien.

1908 übersiedelte die Familie ins Schloss Wilhelminenberg, im 16. Bezirk Ottakring auf dem Gallitzinberg.


 Kammer Sr. K.u.K. Hoheit D.D. Hoheit Erzherzog Leopold Salvator (Originale Petschaft, Siegellack)

Die Familie auf Schloss Wilhelminenberg

rechtes Bild, von links:

Erzherzog/in Assunta, Immakulata, Erzherzog Anton, Franz Josef, Leopold, Dolores, Margaretha, Carlos, Rainer Karl, Antonia

Erzherzog Leopold und Erzherzogin Blanca mit Ihren Töchtern

Erzherzogin Margaretha, Erzherzogin Maria de Doloroses, Erzherzogin Immaculata

Erzherzogin Maria del Dolores, geboren am 5. Mai 1891 in Lemberg, Galizien.

Sie blieb unverheiratet und verstarb am 10. April 1974 in Viareggio, Italien.


Schloss Hernstein NÖ

1913 erbte Erzherzog Leopold Salvator Schloss Hernstein, von seinem Großonkel Erzherzog Rainer. Nach seinem Tode 1931, ging der Besitz an seine Söhne Erzherzog Rainer Karl, Leopold, Franz Josef und Karl Pius über. 1943 wurde das Schloss an die Sparkasse Österreich verkauft. Nach Kriegsschäden und einer totalen Plünderung durch die Rote Armee, wurde es 1963 von grundauf neu restauriert und enbenso neu möbliert.



Erster Weltkrieg

Erzherzog Leopold und Erzherzog Rainer Karl, als Fähnriche im Feldhaubitzenregiment Nr 8, 1914



Generaloberst Erzherzog Leopold Salvator bei einem Truppenbesuch an der Südwestfront 1917

k.u.k. Infanterieregiment "Erzherzog Leopold Salvator" seinem Inhaberregiment

Generaloberst Erzherzog Leopold Salvator, stehend im Gespräch mit Offizieren des Feldhaubitzregiment Nr. 13

Bilder mit Erzherzog Leopold und Rainer Karl, vom schweren Feldhaubitzenregiment Nr 8 bei Lopia Piano am 27.3.1916

Kraftwagen mit Offizieren des Regiments, Erzherzog Rainer Karl mit seinem Motorrad, Val do Riadene datiert 19.1.1916

Kaiser Karl I. im Gespräch mit den Erzherzog Rainer Karl und Erzherzog Leopold. Beide wurden als Fähnriche mit der Silbernen Tapferkeitsmedaille II. Klasse und der Bronzenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet und zum Leutnant befördert worden. Aufnahme 1917, Südwestfront.

Erzherzog Rainer Karl (Bildmitte als Leutnant) mit Offizierskameraden des Feldhaubitzen-Regiment Nr 8

Heeresschematismus 1918


Leutnant Erzherzog Leopold und Erzherzog Rainer Karl, wurden 1917 zum  Feldartillerieregiment Nr 108 (vormals Feldkanonenregiment Nr.41 - Salzburg) transferiert. Text Foto Rückseite: 25.5.1917, 10. Isonzoschlacht; Erinnerung an den Sturm auf die Höhe 175 bei Medeazza ( nähe Monfalcone, Golf von Triest) den ich mit dem tapferen Inf. Regt. No 11 mitgemacht habe. Erzherzog Leopold von Österreich (Unterschrift)Er erhielt den Orden der eisernen Krone III. Klasse für Tapferkeit, sowie das eiserne Kreuz II. Klasse, den Galipolistern (eisener Halbmond) und den osmannischen Orden für Tapferkeit. Gut sichtbar das Goldene Vließ welches ihm 1916 verliehen wurde. Er wurde 1917 noch zum Oberleutnant befördert und erhielt noch weiters das Militärverdienstkreuz III. Klasse mit KD und das Karl-Truppen-Kreuz


Liebe Max !

Herzlichen Dank für deinen Brief vom 8. März 1917. Ich habe die Grüße ausgerichtet und ich soll dir bestens danken. Diese Photographie ist leider nicht so gut posiert, wie die, die ich der Mama und dem Papa geschickt habe, aber leider habe ich diese Aufnahme nicht selber gemacht, sondern ich habe uns einige Abzüge von einem Offizier erhalten, der das Bild gemacht hat. Das Wetter ist jetzt wieder sehr häßlich, es regnet fast die ganze Zeit. Ich hoffe, wenn wir im April oder Mai auf Urlaub nach Wien kommen werden, daß dann dort wieder scgönes Wetter sein wird. Bitte gib den beiliegenden Brief der Mag.

Es grüßt dich herzlich

Feldpost 212, am 15. März 1917                        dein Rainer


Erzherzog Rainer Karl wurde 1917 zum Oberleutnant im Feldartillerieregiment Nr. 108 befördert und erhielt noch folgende Auszeichnungen: 1916 Aufnahme zum Ritter des Goldenen Vließ, Militärverdienstkreuz III. Klasse mit KD, und die Silberne Militär-Verdienstmedaille.


Nach dem Krieg

Nach Ende des 1. Weltkrieges und Auflösung der k.u.k. Monarchie verließ Erzherzog Leopold mit seiner Familie und ging in Exil ins Ausland. 1919 war er wie die Kaiserfamilie zunächst in der Schweiz und ging dann weiter nach Spanien da seine Ehefrau (war als 1. Heiratskandidatin für König Alfons XIII vorgesehen) auch die spanische Staatsbürgerschaft hatte und Ihr Vater als  Carlos VII. (1848-1909) der König von Spanien war. 


Erzherzog Rainer Karl, verzichtete nach Ausrufung der 1. Republik Österreich auf seine Titel und Ansprüche. Er lebte weiter in Wien arbeitete zuerst als Mechaniker, war Auto-und Motorradverkäufer und eröffnete als Mitinhaber der Toskana-Garage in Wien. Er blieb unverheiratet und starb bereits mit 35 Jahren im Allgem. Krankenhaus in Wien am 25. 5. 1930, infolge einer Blutvergiftung und wurde in der Kapuzinergruft beigesetzt.

Erzherzog Leopold Salvator-Habsburg verstarb am 4. September 1931 in Wien. Sein Beisetzung erfolgte am 6. September 1931 in der Kapuzinergruft in Wien.


Erzherzog Leopold verzichtete ebenfalls auf seine Titel und Ansprüche und verblieb in Wien. Er versuchte sein Auskommen im Hopfenhandel. Er heiratete eine Dagmar Baronesse von Nicolics-Porinje. Aus dieser Ehe enstammt eine Tochter Maria Gabrielle. 1931 verlobte er sich in Paris mit Alice Gibson Coburn aus einer prominenten Kanadischen Familie. Er verstarb am 14. März 1958 in den Staaten. Als erster Habsburger mit Feuerbestattung, wurde seine Urne in die Kapuzinergruft beigesetzt.


Am 4. September 1931 verstarb Generaloberst Erzherzog Leopold Salvator im 67. Lebensjahr, im Sanatorium Auerspergstrasse in Wien. 1930 kam er aus dem spanischen Exil in Barcelona wieder nach Österreich zurück.

Er lebte bis zu seinem Tode auf seinem Gut auf Schloss Hernstein, Bezirk Baden Niederösterreich.

Originaltext: Die Mitglieder der Familiie Habsburg auf dem Wege ins Militärkasino am Schwarzenbergplatz

1. Reihe. Erzherzog Franz Josef Habsburg. Erzherzog Anton mit Gattin Ileana.

2. Reihe: General Reutter, die Witwe, Erzherzogin Margartha und Dagmar. 6. Sept. 1931, Atelier Wagner Wien





Autor: Konsulent für Geschichte Hubert Maximilian Schirl (siehe Urheberrecht)

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